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"Brückenpark im Licht"
Die Künstler: Performance und Kurzvita
Szene aus der Installation "Mess up your mind" von Frantiček Klossner.; Rechte: Informationszentrum Torgau
Szene aus der Installation "Mess up your mind" von Frantiček Klossner.
Frantiček Klossner | Schweiz
Geboren: 1960 in Bern
Klossner ist einer der international bekanntesten und mit vielen Preisen ausgezeichneter Videokünstler. Er war Projektleiter des Videofestivals "Peep Art Bern" und Künstlerischer Leiter eines Projektes der EXPO.02 in Biel.

In seinem Video verdreht Frantiček Klossner den Slogan MAKE UP YOUR MIND in sein Gegenteil - Mess Up Your Mind. Mit einer Hi-Speed-Kamera, die 5000 Bilder pro Sekunde erzeugt, hat er bewegte Gesichter aufgenommen. Die Porträtierten atmen tief ein und pressen die Luft zwischen den vibrierenden Lippen aus: ein Spiel aus der Kindheit. Das Blubbern der Lippen erscheint in der Slow-Motion-Wiedergabe als nie gesehenes Naturschauspiel. Das Gesicht als Bedeutung und Identität stiftende Fassade des Individuums entgleitet der Kontrolle, individuelle Züge verflüssigen sich und werden unlesbar: Das Kommunikationsgefüge, in das Mimik und Sprechapparat wie selbstverständlich gestellt werden, kollabiert.
 
Yasmin Alt | Deutschland
Geboren: 1978 in Bad Schwalbach
Sie studierte in Mainz Kommunikationsdesign und seit 2003 Bildhauerei in Dresden.

Die Protagonistin der "Einschnürung" ist Yasmin Alt selbst. Sie umwickelt sich mit Nylongarn in masochistischer Weise, bis der Körper seine natürliche Form verliert. Das Video ist eine Untersuchung von physischen, psychischen als auch gesellschaftlichen Einschnürungen. Die begleitende Klaviermusik schafft durch ihre Sanftheit einen harten Kontrast zu der brutalen Performance und simuliert einen Ausweg.
 
Artur Grabowski | Polen
Geboren: 1977 in Dąbrowa Górnicza
Er studierte Medienkunst und Performance an der Akademie der Schönen Künste in Kraków und an der Universidad Castilla la Mancha (Spanien). Er zeigte Performances und Videoausstellungen in Polen, Frankreich, Deutschland, Spanien, Ungarn, Mexiko, USA und den Niederlanden.

"October, fest!!!" dokumentiert die gleichnamige Performance, die der Künstler im Jahr 2003 in Polen präsentiert hat. Einerseits ist das Video eine Parodie der in Deutschland als traditionelles Volksfest gesehenen Veranstaltung zu verstehen, andererseits versucht diese ironische Darstellung der Interaktion zwischen Wesen unterschiedlicher Art und dessen Erfolg oder Scheitern, den Blick für menschliche beziehungsweise pervertierte Kommunikation zu schärfen.
 
Ábel Kónya | Ungarn
Geboren: 1975 in Debrecen
Er absolvierte 1990 - 1995 eine private Kunstausbildung bei dem Grafiker István Tamus, 1995-2003 nahm er am Kunstcamps und Gemeinschaftsausstellungen in Ungarn, Polen und Deutschland teil. Von 1998 bis 2003 studierte er Grafik an der Akademie der Schönen Künste in Kraków.

"TRANSIT" wurde 2004 realisiert und wird im Rahmen der Videokunstausstellung im Dreiradenspeicher in Görlitz/Zgorzelec zum erstenmal präsentiert. Diese Arbeit ist eine innere autobiografische Reise bis an die Grenze des Körpers, bis zur Schnittstelle zwischen Körper und Geist. Der Titel bezieht sich auf die Überschreitung dieser Grenzen.
 
Adela Picón | Spanien
Geboren: 1958 in Barcelona
Sie studierte an den Hochschulen für Kunst in Bilbao und Barcelona. Picón ist Lizentiat in der Fachrichtung Malerei bei Joan Hernandez Pijoan und Maria Teresa Blanch. Sie lebt seit 1992 in Bern. 2004 wurde sie mit dem Frauenkunstpreis ausgezeichnet. Sie hatte Gruppen- und Einzelausstellungen in der Schweiz, Spanien und Deutschland.

In ihrem Video "Locutorio" spielt die Künstlerin mit der Neugier, hinter fremde Fassaden zu sehen, ohne sich selbst zu erkennen zu geben. Sie macht den Betrachter zum Zeugen scheinbar privater Ferngespräche. Im Videobild sind Telefonkabinen zu sehen. Per Telefonhörer kann man den Personen, die "Locutorio" zeigt, zuhören. Das erinnert an alte, analoge Zeiten, als es zu Fehlschaltungen kommen konnte und fremde Stimmen im Hintergrund wisperten. Viele Dialoge des Videos wird man jedoch kaum verstehen, da sie in Fremdsprachen geführt werden. Doch geht es nicht um häusliche Dinge. Vielmehr kreisen alle Gespräche um Kunst, sind alle Sprechenden Künstler. Mit "Locutorio" öffnet Picón die Grenzen zwischen Künstlichem und Wirklichem.
 
"Schlacht der Bäume" von Ulrike Rosenbach.; Rechte: Informationszentrum Torgau
"Schlacht der Bäume" von Ulrike Rosenbach.
Ulrike Rosenbach | Deutschland
Geboren: 1943 in Bad Salzdetfurth
Ulrike Rosenbach studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschülerin von Joseph Beuys. Seit 1970 waren ihre Arbeiten weltweit in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, unter anderem 1977 bei der documenta 6 und 1987 bei der documenta 8 in Kassel. Seit 1989 ist sie Professorin für Neue Künstlerische Medien an der Hochschule für Bildende Künste Saarbrücken.

"Schlacht der Bäume" vernetzt Ausschnitte aus Spielfilmen mit Kampfszenen aus Kriegen, überblendet und abgemischt mit dem Bild eines schlafenden Frauenkopfes, dessen Augen von einer himmelblauen Maske bedeckt sind. Bei dieser geheimnisvoll anmutenden Arbeit taucht das Symbol des kreisenden Herzens auf. Der Titel bezieht sich auf die keltische Ballade "Die glückliche Schlacht", die als Kontextvorlage benutzt wird.
 
Babak Saed | Iran
Geboren: 1965 in Maschad
Saed erhielt bereits einige Preise in internationalen Wettbewerben, so unter amderm den "Kunst am Bau der Deutschen Welle" 2004 – Schürmannbau, "new digital art award" der DigitalART Gallery in F./M. sowie den Kunstpreis der Stadt Bonn.

"Deutlicher will ich es Dir noch nicht sagen" zeigt fünfzehn Personen unterschiedlicher Herkunft in heftigem Streit. Grund und Adressat ihres Zorns bleiben unerkannt. Auch der unparteiische Besucher kann sich den durchdringenden Bekenntnissen der Worte, Gesten und Blicke nur schwer entziehen, und es tritt ein Gefühl der Faszination, aber auch der Hilflosigkeit und Überforderung ein. Durch die Multi-Nationalität und inhaltsneutrale Präsentation führt Saed einen polemischen und zeitkritischen
 
Janek Simon | Polen
Geboren: 1977 in Kraków
Er studierte Soziologie und Psychologie an der Jagiellonien-Universität in Kraków, gewann unter anderm ein Stipendium bei der Foksal Foundation 2004. Er nahm Teil an mehreren Einzel- und Gruppenausstellung in Polen sowie in Schweden, USA, Frankreich, Italien, Deutschland, Luxemburg, Russland und Rumänien.

Janek Simon sagt über sich, dass hauptsächlich die Erlebnisse seiner Kindheit seine künstlerische Arbeit inspirieren und die Erkenntnisse seines Studiums der Psychologie und Soziologie ihn die Ausdrucksmittel seiner Videos finden lassen. Das kindliche Spiel nutzt er auch in "A Walk on the Ground" als Metapher für den künstlerischen Erkenntnisprozess.
 
Héctor Solari | Uruguay
Geboren: 1959 in Montevideo
Er studierte Architektur an der Universität von Montevideo, Malerei und Radierung im Nationalmuseum von Montevideo bei David Finkbeiner. 1989 bekam er ein Stipendium in Lucca. Seine Performances und Installationen wurden unter amderm in Deutschland, Frankreich, Polen und Uruguay gezeigt. Seit 2000 beschäftigt er sich vorwiegend mit der Videokunst.

Das multimediale Projekt "Catastrophes" ist eine narrative Sequenz, die auf Zeichnungen, Fotos und Videos beruht. Das gemeinsame Thema ist der Tod. Die künstlerische Manipulation der Dokumente und Fotografien sowie die Fiktionalisierung der Wirklichkeit erscheinen als Kommentar zur autoritären Art der zeitgenössischen Massenmedien und deren Rhetorik. Vor diesem Hintergrund erscheint diese Arbeit wie eine nicht bluttriefende Reflexion über Krieg und die Gewalt der Sprache.
 
Grzegorz Sztwiertnia | Polen
Geboren: 1968 in Cieszyn
Er studierte bis 1992 Malerei an der Akademie der Schönen Künste Kraków. Ausstellungen folgten in Polen, Deutschland, Frankreich, Irland, Russland und Estland. Seit 1994 ist er Artist-in-residence der Soros Foundation in Philadelphia.

Die Videoarbeit Warm-war ist ein subtiles Dokument der Machtkämpfe in einem Umfeld, dass uns als abendländische Kulturträger ziemlich fern liegt. Nichtsdestotrotz kann man diesen manipulativen Kampf zweier religiöser Mächte (zweier Muezzins der Moscheen Hagia-Sofia und der Blauen Moschee in Instanbul) auf beliebige andere Kulturen projizieren. Das Merkwürdige in diesem Kampf ist, dass es sich um das Ringen zwischen zwei gleichgesinnten Einflusssphären handelt und nicht ein zwischenkulturelles Problem anspricht. Die Kameraführung, am Anfang statisch, fast wie ein Filmstill erscheinend, folgt dem Rhythmus der Stimmen und illustriert auf eine eigenartige Weise die Dramaturgie der "Wörter-Schlacht".
 
Tim White-Sobieski "Before they were Beatles".; Rechte: Informationszerntum Görlitz
Tim White-Sobieski "Before they were Beatles".
Tim White-Sobieski | USA
Geboren: 1967 in den USA
Er studierte an der New York University und der Parsons School of Design in New York. Seit 1996 stellte er unter anderem in den USA, Spanien, Österreich, Holland, Kanada, Frankreich aus.

"Before they were Beatles" analysiert die Zwiespältigkeiten zwischen Leben und Tod und die engen Grenzen zwischen materieller und geistiger Welt, eine Wanderung von vier Jugendlichen durch die Zeitalter und Epochen, deren Hintergrund die historischen Kriege bilden. Seine Welt ist voller alter Menschen, die Kriege führen, um junge Menschen zu töten. Das Video spiegelt kritisch die Ambivalenz der Begriffe Krieg und Frieden in der Sprache der Politiker des XXI. Jahrhunderts wider.
 
zuletzt aktualisiert: 28. April 2005 | 13:06
 
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